Interview: Meinungsforschung mit Social Media

Die Vorstudie der Uni Zürich bestätigt: Meinungsforschung mit Social Media funktioniert! Raphael Ueberwasser, gibt im Interview Einblicke in die eindrücklichen Ergebnisse.

 

Meinungsforschung, Wahlprognosen und Trendbarometer sind wichtige Bestandteile von Unternehmen, Medien und Politik. Allerdings stehen traditionelle Umfragen vor einigen Herausforderungen, wie unter anderem die schwierige Rekrutierung von Probanden und hohe Kosten für die Durchführung. Das Startup Boomerang Ideas will diese Probleme lösen, indem es Social Media als Marktforschungskanal einsetzt. Das Tool nutzt eine innovative Methode, um über Social-Media-Posts gezielt Probanden aufgrund von Interesse/Neugier und ohne monetäre Anreize zu rekrutieren. In Zusammenarbeit mit der Universität Zürich wurde eine Vorstudie durchgeführt, um die Wirksamkeit der Methode zu überprüfen.

RAPHAEL UEBERWASSER

RAPHAEL UEBERWASSER

Raphael Ueberwasser ist der Gründer von Boomerang Ideas GmbH und Co-Owner von Day8 Innovation Advisory. Er ist ausgewiesener Experte für Meinungsforschung mit Social Media.

 

B&H: UM WAS GING ES IN DER VORSTUDIE UND WER WAR BETEILIGT?

Raphael: Die Idee der Vorstudie war, unsere Methodik erstmals wissenschaftlich zu validieren. Jedes Startup braucht eine Validierung im unternehmerischen Sinne, unseres eben auch noch eine Wissenschaftliche. Diese geschah in enger Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und wurde finanziert durch das Innovationsprogramm «Innosuisse» des Bundes.

 Klicke auf den folgenden Button, um eine Zusammenfassung der Vorstudie der Uni Zürich zum Thema „Repräsentative Umfragen auf Social Media“ zu lesen:

B&H: WAS SIND DIE 3 WICHTIGSTEN RESULTATE UND ERKENNTNISSE?

Raphael: Also erstmals natürlich, dass wir den wissenschaftlichen Test bestanden haben. Unser Tool und die Methodik dahinter sind valide. Eine Folgestudie ist in Planung, damit auch die Signifikanz der Erkenntnisse sichergestellt werden kann – der Trend aus der aktuellen Studie ist jedoch sehr positiv und wichtig! Am eindrücklichsten fand ich bspw. im Zusammenhang mit den eidg. Abstimmungen, dass unsere befragten Themenfelder in 2 von 3 Fällen besser abschnitten als die traditionellen Umfragen. Wir haben auch die einzelnen politischen Ausrichtungen der Social Networks untersucht und herausgefunden, dass z.B. User von Facebook eher konservativ, diejenigen von Snapchat und Instagram wiederum eher progressiv eingestellt sind, was ich sehr spannend fand.

 

pexels pixabay 355952

«MEINER MEINUNG NACH BEFINDEN WIR UNS IN EINER «WILDWEST PHASE» UND ES WIRD WOHL NOCH EIN PAAR JAHRE DAUERN, BIS DIE SOZIALEN MEDIEN GEZÄHMT WERDEN. BOOMERANG MÖCHTE DABEI EINEN POSITIVEN BEITRAG LEISTEN.»

Raphael Ueberwasser, Founder & CEO, Boomerang Ideas

 

B&H: WIESO IST SOCIAL MEDIA SO GUT GEEIGNET, UM UMFRAGEN ZU MACHEN?

Raphael: Social Media gewinnt zunehmend an Relevanz, was natürlich gesellschaftlich und regulativ bedeutsam ist. Dieses Medium hat ein Riesenpotenzial die Menschen näher zusammenzubringen. Doch derzeit sind wir vor allem überfordert mit der Skalierbarkeit von Inhalten oder der zunehmenden Polarisierung und Fake-News. Meiner Meinung nach befinden wir uns in einer «Wildwest Phase» und es wird wohl noch ein paar Jahre dauern, bis die sozialen Medien gezähmt werden. Boomerang möchte dabei einen positiven Beitrag leisten. Social Media ist mit seiner Niederschwelligkeit trotz allem optimal geeignet für Umfragen. Im Gegensatz zu Telefon und Panels ist dies der Kanal, auf welchem man die Leute jederzeit und unverbindlich erreicht. Gerade durch die Vielzahl an verschiedenen Plattformen ist mittlerweile ausserdem fast jede Demographie abgedeckt.

B&H: WAS BEDEUTET DAS FÜR DAS MEINUNGSFORSCHUNGS-TOOL BOOMERANG?

Raphael: Die Relevanz von sozialen Medien wird sicherlich weiterhin zunehmen, während sich die traditionellen Kanäle allenfalls neu erfinden müssen. Wenn wir uns in der Meinungsforschung nicht nur auf Analytics und AI-Prognosen verlassen wollen, müssen wir die Leute immer noch direkt befragen – im Idealfall genau dort, wo sie sich gerne und oft aufhalten. Dafür ist Social Media der ideale Ort, wobei ich mir einen komplementären Ansatz mit anderen Kanälen (z.B. Telefon für ältere Kohorten) durchaus auch vorstellen kann.

 

pexels andrea piacquadio 3758105 1 scaled e1623403688483

 

Wie das Interview mit Raphael Ueberwasser zeigt eindrücklich, wie gross das Potenzial von Social Media für die Meinungsforschung ist. Boomerang Ideas etabliert Social Media als validen Meinungsforschungskanal. Mit diesem Tool können repräsentative Umfragen mit noch genaueren Stichproben, schnelleren Antworten und kostengünstigerer Umsetzung durchgeführt werden.

 

BOOMERANG IDEAS

BOOMERANG IDEAS

Boomerang Ideas bringt Crowd Intelligence in die Meinungsforschung. Die Tech-Plattform, die mit allen wichtigen sozialen Netzwerken verbunden ist und vollautomatische und gezielte Umfragen ermöglicht, eröffnet einen völlig neuen Kanal für die Marktforschung der nächsten Generation. Das Schweizer Unternehmen ist in Zürich ansässig und registriert.

 

WEITERFÜHRENDE EMPFEHLUNGEN

 

LESETIPPS

UNSERE AUTORIN: 
Social Media Manager, Brain & Heart Communication
Giulia Romer ist Social Media Managerin bei Brain & Heart Communication AG. Sie zeichnet sich durch ihr kreatives Denken, ihre Problemlösungsfähigkeiten und ihr schnelles Auffassungsvermögen aus. Sie hat eine grosse Leidenschaft für digitales Storytelling.
Ihre Expertengebiete:
  • Social Media Kommunikation
  • Community Management
  • Content Marketing

WIE KÖNNEN WIR DICH UNTERSTÜTZEN?