Diversität ist ein wichtiges Thema für Unternehmen geworden – und das zu Recht, da es viele verschiedene Vorteile für das Unternehmen bringt. Aber wie wird man diverser? Diversitäberaterin, Monika Sattler, teilt drei Tipps, die Unternehmen in Betracht ziehen können.
Diversität ist ein wichtiges Thema in Unternehmen geworden. Hier geht es nicht nur um soziale Gerechtigkeit, sondern Unternehmen erkennen mehr und mehr, dass Diversität zu Wertschöpfung, Profitabilität und Mitarbeiterzufriedenheit führt. Und bei einer diversen Kundschaft ist es umso wichtiger, diese auch im Unternehmen zu repräsentieren.
Aber wie wird man diverser? In diesem Blogartikel teile ich mit euch drei Tipps, wie man ein diverses und damit produktives, sinnstiftendes und nachhaltiges Arbeitsumfeld schaffen kann.
MONIKA SATTLER
Monika Sattler ist Diversitätsberaterin, TEDx Rednerin, Autorin und Fahrradrekordhalterin. Sie ist die Geschäftsinhaberin von Sattler Consulting GmbH, das Führungspersonal, Teams und Unternehmen hilft, ein motivierendes und produktives Arbeitsumfeld durch Diversität zu schaffen.
Für mich ist Diversität nicht eine „Quotenfrau“ in die Führungsposition zu setzen. Ich bin der Meinung, dass man nach Kompetenz Stellen besetzen sollte und nicht um eine Quote zu erfüllen. Aber oft wird durch unbewusste Voreingenommenheit doch die Stelle von einem „Gleichgesinnten“ besetzt.
Zudem geht es bei Diversität nicht nur Geschlechtergleichheit, sondern Werte. Für mich heisst Diversität ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle respektiert, gehört und gleichberechtigt behandelt werden, unabhängig von Geschlecht, sexuelle Orientierung, Ethnizität oder Religion. Die folgenden drei Punkte sind essenzielle Ansatzpunkte für Diversität im Unternehmen:
1. DIVERSITÄT ALS TEIL DER FIRMENKULTUR
Damit Diversität ein fester Bestandteil des Unternehmens wird, muss es von allen Mitarbeitern gelebt werden. Das passiert natürlich nicht von heute auf morgen. Trainings, Richtlinien und Mentoring Programme sind die ersten Schritte, um den Veränderungsprozess innerhalb der Organisation anzustossen und zu verwirklichen. Dabei geht es darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter wohl und sicher fühlen. Mitarbeiter leben ihre Vielfalt nur aus, wenn sie wissen, dass es keine negativen Konsequenzen gibt.
2. REKRUTIERUNG
Bei dem Rekrutierungsprozess arbeite ich sehr oft mit Unternehmen zusammen, die gerne einen diversen Bewerbungspool hätten. Da schauen wir zuerst einmal auf die Stellenausschreibung. Welche Leistungen hat das Unternehmen, was diverse Bewerber*innen anspricht? Kann das Unternehmen zum Beispiel Homeoffice oder Teilzeit anbieten? Selbstverständlich müssen diese Leistungen schon innerhalb des Unternehmens gelebt werden, damit es nicht zu Widerstand innerhalb der Firma führt.
Der „Unconscious Bias“ oder die unbewusste Voreingenommenheit kann dazu führen, dass man trotz bester Vorsätze trotzdem nicht für Diversität rekrutiert. Zum Beispiel, bei dem Affinity Bias neigen Menschen dazu andere Menschen, die einem ähnlichen sehen, zu bevorzugen. Es gibt viele, zum Teil einfache Wege, wie man den Unconscious Bias vermeiden kann; zum Beispiel Fotos der Kandidaten und Kandidatinnen auslassen.
3. FÜHRUNGSPERSONAL ALS VORBILDER
Der wichtigste Punkt, damit Diversität tatsächlich im Unternehmen erfolgreich gelebt und umgesetzt wird, hängt von der Führung ab. Wie geht sie damit um? Wie lebt und fördert sie Diversität? Damit Diversität nicht nur als „window dressing“ abgestempelt wird, ist ein diverses Führungspersonal essenziell. Zudem ist es auch wichtig, dass das Führungspersonal auf das Thema sensibilisiert wird.
Leider sehe ich viele Diverstiätsprogramme innerhalb von Unternehmen, die ausschliesslich mit dem Ziel zur Profitabilität geboren werden. Aber in der heutigen Zeit suchen Mitarbeiter Bedeutung in ihrer Arbeit anstatt nur nach einer lukrativen Karriere. Soziale Gerechtigkeit ist ein sehr bedeutsamer Grund, um für ein Unternehmen zu arbeiten. Daher mein Appell für die Unternehmen: Um Diversität zu fördern, macht es richtig und mit dem Herzen am richtigen Ort.
Diversität ist nicht nur ein “nice-to-have”, sondern ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmens. Die Welt ist internationaler, diverser und vernetzter wie nie zuvor. Um davon zu profitieren, muss man es auch leben.
QUELLEN UND NÜTZLICHE LINKS
- Delivering through diversity – McKinsey
- Why diversity matters – McKinsey
- Diversity Management: Die Vielfalt fördern – Monster
- PwC’s Sports Survey 2021
- Better to belong – Accenture
- The Deloitte Global 2021 Millennial and Gen Z Survey
- 19 Beispiele zum Vermeiden von Unconscious Bias für mehr Inklusivität – Asana